2003

17.1. - 2.2.2003

digital-analog

André Böxkes

Mixed Media

Der Medienkünstler André Böxkes zeigte Arbeiten der letzten 10 Jahre. Im Zentrum stand die Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen digitalen und analogen Medien. Performative Elemente wurden digital aufgezeichnet und bearbeitet, Digitalbilder wurden übermalt, persönlicher Ausdruck mit digitaler Abstraktion konfrontiert. Die im Atelier Sömmering gezeigten Arbeiten von André Böxkes stellten gleichzeitig den Abschluss seiner Studien an der Kunsthochschule für Medien dar. Sehr zentral und am aktuellsten waren die Fotoübermalungen von Selbstportraits. Portraits, die dem Betrachter den Eindruck vermittelten, dass der Künstler sich selbst in einer schmerzvollen, existentiellen Entwicklungsphase befand. Ganz anders da die symmetrisch und abstrakt aufgebauten Digitalarbeiten des ersten Raumes, die eher Kälte und Unnahbarkeit ausstrahlten.

1.3. - 31.3.2003

Die Achse des Bösen (Durchblick)

Ingo Gräbner

Schaufensterinstallation

Wenn ein christlicher Fundamentalist Herr über das größte Waffenarsenal der Welt ist, kann einem schon ganz anders werden. Vor allem als Moslem nach den Ereignissen vom 11. September. Und schon wieder sind die Amerikaner auf einem Kreuzzug gegen das Böse in der Welt. Nach den Afghanis werden die Iraker „befreit“. Dass die Bomben leider auch Unschuldige treffen, nennt man dann Kolateralschaden.
Ehrenfeld als Multikultivorort legte diese Installation nahe. Bush schaut Bush von Wand zu Wand an, dazwischen verstreut der Inhalt eines Altkleiderbeutels, den ein muslimischer Nachbar an den Rand der Sömmeringstraße gestellt hatte. Ach ja, in der Mitte des Raums stand da noch ein Hackklotz und an der zentralen Wand hing eine Sense: die „Achse des Bösen.“

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17.5. - 6.6.2003

o.T.

Marion Menzel

Retrospektive

Aus dem Pressetext von Susanne Wischermann:
„Kontrastiert werden Arbeiten aus den 70er Jahren mit aktuellen Werken. Marion Menzel präsentiert neben großformatigen Stoffbildern auch ihre Examensarbeit von 1976. ‚Albtraum‘ lautet der Titel einer dreiteiligen Variation aus Siebdruck, Mischtechnik auf Papier und Stoffbild (Applikation auf Samt). Als diese Phase abgeschlossen war, änderten sich auch die Materialien. Die Affinität zum Dreidimensionalen blieb. Auch die Liebe zum Wiedererkennbaren. Die Formen geben bei Marion Menzels Objekten keine Rätsel auf, sie sind leicht zu identifizieren: Schuhe, Kugeln, Blüten, Beutel, Einzeller oder Handschuhe. Die Form soll nicht auf die falsche Fährte führen, denn es geht um das Material und die Platzierung der Werke im Raum. Dreidimensionalität im Kleinen wie im Großen. Marion Menzel hat in erster Linie Teeblätter für die Oberfläche ihrer Objekte gewählt. Diese werden durch Versiegelung haltbar gemacht. Die Ausstellung im Atelier Sömmering präsentiert nicht nur die Entwicklung einer Künstlerin, sie zeigt auch ein Stück Zeit- und Kunstgeschichte.“

7.11. - 11.12.2003

1991 - 2003

Inticona

Malerei

Die Verbindung zu den Arbeiten von Inticona wurde über das Künstlerpaar Sylwia Graya/Valeriano geknüpft. In der Gruppenausstellung „Quantität statt Qualität“ im Herbst 2002 sprach sich eine Mehrheit der zirka 60 beteiligten Künstler für Inticonas Beiträge aus. überall ist das Schlagwort „Globalisierung“ in aller Munde. Man denkt allerdings dabei noch immer weniger an den kulturellen Transfer und Austausch als an ökonomische Aspekte. Wie sich aus der Ausstellungsliste im Anhang ergibt, sind Inticonas Arbeiten schon seit den Neunziger Jahren in Europa, vorzugsweise in Deutschland zu sehen. Wie die Biographie Inticonas allerdings auch verdeutlicht, war es bisher allerdings unmöglich, den Künstler selbst zu einer seiner Ausstellungen einzuladen. Leider gelang uns das auch nicht. Das ist umso bedauerlicher, weil die Arbeit Inticonas eine besondere Symbiose westlich moderner Kunstformen und uralter metaphysischer indianischer Traditionen darstellt. Dennoch kam eine wunderschöne Ausstellung vor allem dank Valeriano, Inticonas Sohn, zustande, die die natürliche Kraft in der Malerei des Autodidakten spürbar machte.

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